Druckgasflaschen werden in vielen Betrieben, aber auch von Privatpersonen für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Sowohl in der Wertschöpfungskette der Produktion als auch in der Industrie oder Werkstatt finden sie zum Beispiel als Schutzgase beim Schweißen ihre Verwendung.
Solche technischen Gase wie Argon, Acetylen, Sauerstoff, Helium, Wasserstoff und Stickstoff brauchen für den Transport und die Lagerung spezielle Gasdruckbehälter, damit der Verbrauch wirtschaftlich gestaltet werden kann.
Druckgasflaschen können ein Volumen von maximal 150 Liter aufnehmen und bei einem Druck von bis zu 300 bar genutzt werden. Dabei werden die Gase flüssig oder gasförmig in die Flaschen gefüllt. Kleinere Mengen Gas werden in Einwegflaschen vertrieben, die auch Gaskartuschen genannt werden.
Mehr zum Verbrauch und den unterschiedlichen Größen von Gasflaschen, erfährst du im Blog.
Im Umgang mit Druckgasflaschen sind einige praktische Tipps sowie gesetzlich vorgeschriebene Regeln zu beachten. Diesen gehe ich im nachstehenden Artikel auf den Grund.
Warum sind Gasflaschen potenziell gefährlich?
Druckgasflaschen sind Stahlbehälter mit einer relativ dünnen Wand. Sie stehen stets unter Druck und bergen daher ein gewisses Risiko. Je nach enthaltenem Gas kann die Unfallgefahr steigen, wenn die Substanz Brand- oder Explosionspotenzial aufweist, insbesondere bei unsachgemäßem Umgang mit Gasflaschen.
Daher ist beim Hantieren mit Druckgasflaschen stets Vorsicht geboten. Bestimmte Regeln müssen beim Transport, Lagerung und Montierung beachtet werden, um Sicherheit zu gewährleisten.
Diese Regeln sind in den TRGS 510 (Technische Regel für Gefahrstoffe 510) festgehalten und verweisen auf die korrekte Beförderung, die Ein- und Auslagerung sowie die entsprechenden Räumlichkeiten zur Aufbewahrung von Gasflaschen.
Auch unterliegen Druckgasflaschen einer regelmäßigen Prüfung von Sachverständigen der technischen Überwachung (TüV). Die einzelnen Faktoren sind in den Bestimmungen der Betriebssicherheitsverordnung festgehalten.
Gasflaschenkennzeichnung: Drin ist was drauf steht
Anhand einer besonderen farblichen und bildlichen Kennzeichnung von Gasflaschen, die in der EN 1089 festgelegt sind, erkennst du den Inhalt (Farbe), die Herkunft (Stempelung) und das Gefahrenpotenzial (Gefahrenzettel) der Gasflasche.
So sind auf der Schulter jeder Gasflasche neben der bestimmten Gasart auch der Betriebsdruck, der Prüfdruck und andere Prüfdaten enthalten.
Die Gasflasche darf nur mit der Gasart befüllt werden, die auch auf der Kennzeichnung vermerkt ist. Und die kennzeichnenden Aufschriften dürfen in keinem Fall entfernt werden.
Gasflaschenlagerung: So lagerst du sicher Gase
Gasflaschen zu handhaben, gehört für viele Betriebe zum Alltag. Mitarbeiter in großen und kleinen Werkstätten, aber auch der Handwerker privat sollte dabei diese Richtlinien für die Lagerung von Gasflaschen beachten, um sicher durch den Arbeitstag zu kommen.
Die richtigen Räumlichkeiten zum Lagern finden
Bewahre deine Gasflasche nicht im Keller auf. Ausnahme stellen Kellerräumlichkeiter dar, deren Fußboden nicht tiefer als 1,50 m unter der Geländeoberfläche liegt.
Dort muss eine natürliche Lüftung des Raums herrschen, die einen Lüftungsgesamtquerschnitt von mehr als 10% der Raumgrundfläche aufweist und außerdem nicht mehr als 50 volle Gasflaschen beherbergt.
Auch dürfen Gasflaschen weder in Fluren, Treppenräumen, Garagen, Durchfahrten, engen Höfen noch in sonstigen Arbeitsräumen aufbewahrt werden.
Gasflasche nicht fallen lassen
Zum Einen ist damit gemeint, dass du die Gasflasche nach Gebrauch oder Entladung vorsichtig abstellen sollst und sie nicht mit einem lauten Knall auf den Boden schmetterst.
Zum Anderen solltest du dafür sorgen, dass die Gasflasche nicht umfällt, auch wenn sie es “selbst gerne will”. Manche Gasflaschen, insbesondere die langen, dünnen mit einem Durchmesser von 220 mm strotzen nicht gerade vor Stabilität.
Sichere solche Gasflaschen stets mit einer Wandhalterung oder anderen Sicherung vor dem Umfallen oder Herabfallen.
Ist deine Gasflasche standfest, dann ist zwar keine Wandhalterung nötig, doch solltest du auch diese Behälter sichern, sodass ein Fall jeglicher Art unmöglich wird.
Druckgasflaschen dürfen weder gerollt, noch geworfen oder gestoßen werden.
Schütze deine Gasflasche vor Nässe
Da Druckgasflaschen meist eine dünne Stahlwand haben, wird dafür der Boden der Flasche in seiner Dicke verstärkt. Daher soll die Lagerung stets in einer senkrechten Position erfolgen und nicht liegend.
Gase können immer entweichen, auch wenn du sicher bist, dass du die Flaschenventile verschlossen hast. Lüfte dein Lager daher regelmäßig und vermeide so mögliche Risiken durch das ungewollte Ausströmen von Gasen.
Schütze deine Gasflasche unbedingt vor Nässe, sodass du Korrosion umgehst. Auch übermäßige Hitze durch direkte Sonneneinstrahlung ist zu meiden. Suche einen trockenen und schattigen Platz für deiner Druckgasflasche.
Trenne deine Gasflaschen
Je nach Gasart solltest du entzündliche Gase vor anderen Gasen getrennt aufbewahren. Aber auch andere entzündbare Stoffe wie Öle, Kraftstoffe oder Lacke haben in einem Gaslager nichts zu suchen.
Elektrische Geräte sollten keinesfalls ihren Weg in dein Gaslager finden, um Funkenschläge in der Nähe von entzündlichen Gasen zu vermeiden.
Halte eine gewisse Ordnung in deinem Lager und trenne auch die leeren von den vollen Gasflaschen. So ersparst du dir und deinen Mitarbeitern die Zeit für unnötige Prüfgänge. Sortiere deine Druckgasflaschen außerdem nach Alter, sodass du die älteren vor den neueren verbrauchst.
Gasflaschen-Außenlager - Das musst du einhalten
Bei einem Lager für Druckgasflaschen im Freien muss der Zutritt für Unbefugte untersagt und entsprechend markiert werden.
Auch muss der Zugang durch einen Zaun versperrt sein. Sorge außerdem für einen leicht zugänglichen Feuerlöscher.
Alle Ventile der Druckgasflaschen müssen jederzeit mit Schutzkappen geschützt sind.
Halte einen Sicherheitsabstand von 5,00 Metern zu benachbarten Zäunen ein. Wenn du brennbare Gase lagerst, solltest du sichergehen, dass du keine Zündquellen, Kanäle oder Bodenabläufe in deinem Lagerbereich hast. Außerdem musst du dann einen Schutzbereich mit einem Warnschild sicherstellen.
Gasflaschen-Innenlager - Wichtige Richtlinien
Für Lagerräume drinnen gelten die gleichen Hinweise wie für das Lager im Freien. Zusätzlich müssen Decken, Trenn- und Außenwände sowie selbstschließende Türen. feuerhemmend sein.
Dächer müssen Flugfeuer und strahlender Wärme standhalten können.
Enthalten deine Lagerräume mehr als 25 Gasflaschen mit brennbaren Gasen, dürfen sie nicht über oder unter Aufenthaltsräumen liegen. Außerdem muss es mindestens einen Ausgang haben.
Auch muss eine ausreichende Belüftung sichergestellt werden: eine natürliche Lüftung ist nur dann ausreichend, wenn du Zu- und Abluftöffnungen ins Freie hast mit einem Mindestquerschnitt von 1/100 der Raumbodenfläche.
Was den Schutzbereich für brennbare Gase angeht gilt bei Räumen, die kleiner als 20 m2 sind, dass der gesamte Bereich als Schutzbereich fungieren muss.
Gasflaschentransport: Sicher ist sicher
Auch beim Transport ist für die Sicherheit von Druckgasflaschen zu sorgen. Hier gelten ebenfalls die oben genannten Regeln im Umgang mit Gasflaschen, wie die Beachtung der senkrechten Position, die Vermeidung von entzündlichen Stoffen im Transportfahrzeug sowie die Sicherstellung der Schutzkappen auf den Ventilen.
Der Transport in PKW-Kofferräumen sowie in Kombiwagen darf nur kurzfristiger Natur sein. Das Fahrzeug muss zudem gut durchlüftet sein und die Lüftung muss während des Transports stets laufen.
Werkstattwagen oder andere Dienstfahrzeuge müssen mindestens 2 Öffnungen zur Durchlüftung aufweisen und einen Querschnitt von mindestens 100 cm2 haben. Die Lüftungen dürfen dabei nicht mit anderem Ladegut vollgestellt werden.
Über die Autorin
Inara Muradowa ist SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.