Einfach, praktisch, schnell: Sodaflaschen selbst befüllen

Wie Sodaflaschen mit Kohlendioxid selbst befüllt werden können, was dafür gebraucht wird und wie dabei gespart werden kann, das beschreiben wir Ihnen hier.

Auf dem Prinzip von SodaStream arbeitende Geräte sind in Haushalt und Büro inzwischen weit verbreitet. Das hat triftige Gründe:

  • kein "Schleppen" mehr von Wasserkisten
  • die Umwelt wird weniger vermüllt, da der Gebrauch von Einwegflaschen entfällt
  • frei von Mikroplastik: Abgefüllte Mineralwässer enthalten Mikroplastikteilchen
  • Deutschland verfügt dank regelmäßiger Trinkwasserkontrollen über eine hervorragende Trink-/Leitungswasserqualität
  • der Kohlensäuregehalt im Wasser ist individuell dosierbar

Produktvideo, CO2 Steigrohrflasche 10 kg:


Was zum Selbstbefüllen von Sodaflaschen gebraucht wird:

Zum Befüllen sind drei Komponenten erforderlich:

  1. CO2 Gasflasche mit Kupfersteigrohr zur Flüssigentnahme "Made in EU" oder "Made in Germany"

  2. CO2 Zylinder (mit Ventil ohne Befüllschutz)

  3. CO2 Umfülladapter (Achtung: externer Link, Qualitätsadapter aus Deutschland) -  Unser Tipp: Zur Vermeidung von Mängeln bitte nur qualitativ hochwertige Adapter (ca. 40,00 EUR) einsetzen!


Sodaflaschen selbst befüllen - Video Tutorial:


Bauformen und Größen von CO2-Gasflaschen (Vorratsflasche)

Alle CO2-Flaschen enthalten Kohlensäure sowohl in flüssigem als auch in gasförmigem Zustand. Unter Druck setzt sich das flüssige CO2 am Flaschenboden ab - im oberen Teil der Flasche ist das CO2 gasförmig.

Bei CO2-Flaschen ohne Steigrohr wird gasförmiges Kohlendioxid aus dem Kopf der Gasflasche entnommen (Betrieb einer Getränkeschank- oder Sprudelanlage).

CO2-Steigrohrflaschen haben im Inneren ein Steig- oder Tauchrohr, das vom Flaschenventil bis dicht über den Flaschenboden reicht. Aus einer Steigrohrflasche wird CO2 in flüssiger Form entnommen (Befüllen von Soda-Flaschen, Kühlen und Schrumpfen von Bauteilen, Disco Nebelkanonen/Nebelmaschinen, Ice-Chiller)

Gasflaschen sind in unterschiedlichsten Ausführungen und Größen auf dem Markt. Steigrohrflaschen sind ab 6 kg aufwärts erhältlich. Die Flaschen mit Steigrohr erkennen Sie an einem großen "T" auf dem Flaschenzylinder, zusätzlich tragen sie ein rotes Etikett. Gasflaschen ab 10 kg führen wir als kurze Gasflasche mit Tragegriff oder als lange, schlanke Version. Bitte beachten Sie, dass Langversionen nicht so gängig und daher schwerer zu tauschen sind. 

Ob Sie sich für eine CO2-Flasche mit oder ohne Steigrohr entscheiden, hängt vor allen Dingen vom geplanten Einsatz ab: Für die Wiederbefüllung eines CO2-Zylinder braucht man flüssiges CO2. Das sammelt sich am Boden der Flasche. Eine Flasche ohne Steigrohr müsste also auf den Kopf gestellt und gesichert werden, damit das Gas in flüssiger Form entnommen werden kann. Für diesen Anwendungsfall ist es praktischer, auf eine Steigrohrflasche (mit "T" gekennzeichnet / rotes Etikett) zu setzen. Durch das Steigrohr, dass fast bis zum Boden der Flasche reicht, lässt sich im stehenden Zustand der Flasche flüssiges CO2 abzapfen. Für den Tausch von Steigrohrflaschen wenden Sie sich bitte an einen Gashändler ihres Vertrauens, kleinere Getränkemärkte haben diese Variation i. d. R. nicht im Programm. 

Bauformen von CO2-Zylindern (Empfängerflasche)

Im Gegensatz zu Einwegkartuschen können CO2-Zylinder beliebig oft befüllt werden. CO2-Zylinderventile unterliegen einer Norm, somit ist grundsätzlich erstmal jeder Tauschzylinder für die Wiederbefüllung geeignet. Es braucht also nicht zwingend den Originalzylinder von z. B. Sodastream, ein (markenloser) Tauschzylinder ist genauso gut geeignet. Mit einem geeigneten Fülladapter lassen sich alle gängigen Kohlensäurezylinder auffüllen. Bevor mit dem Füllen begonnen wird, sind unbedingt die Hinweise der Hersteller von Zylinderventilen zu beachten.

Der Flaschenkörper ist bei allen Modellen aus Aluminium gefertigt. Allein bei den Ventilen gibt es Unterschiede:


Standardventil mit Pinventil (Ventilstift von 2-3 mm). Dieses lässt sich zum Befüllen mit CO2 einfach verwenden (hier oder hier zum nachkaufen).
Standardventil mit Tellerventil (6 mm breiter Ventilstift). Der Füllvorgang ist aufgrund des Befüllschutzes wesentlich langsamer.


Nicht-Standardventile. Hierfür benötigen Sie einen passenden Umfülladapter, der die Unterschiede in der Ventilausführung berücksichtigt.

Der richtige CO2 Adapter

Um einen CO2-Zylinder mit Hilfe einer großen CO2-Gasflasche auffüllen zu können, braucht es einen entsprechender CO2 Umfüll-Adapter. Dieser passt standardmäßig auf alle Zylinder mit grobem Gewinde, was durch die Normung inzwischen so gut wie immer erfüllt und als Standard angesehen werden kann.

Der Füllvorgang

Die Befüllung sollte am besten im Freien oder in einem gut belüfteten Raum vorgenommen werden. Zwar ist CO2 an sich ungiftig, doch können sich hohe CO2 Konzentrationen in der Luft schädlich auf den menschlichen Körper auswirken.

Grundsätzlich findet die Auffüllung über Druckausgleich zwischen dem CO2 Zylinder und der Gasflasche statt. Die beiden Behälter werden mithilfe des an die Gasflasche geschraubten CO2 Adapters verbunden. Das verflüssigte CO2 aus der Gasflasche kann nachdem das Handrad der Gasflasche aufgedreht worden ist in den Zylinder diffundieren. Wenn es jetzt zischt bedeutet das: der Füllprozess funktioniert! Das flüssige CO2 strömt so lange in die Kartusche bis der Druck im Zylinder ausgeglichen ist. 

Tricks zur Beschleunigung der Selbstbefüllung des CO2-Zylinders

Über die Rändelschraube wird die Menge des Gasstroms gesteuert. Je weiter diese aufgedreht wird, desto schneller entweicht das Gas. Doch Vorsicht: zu weit aufgedreht kann die Dichtung Schaden nehmen. Passiert das, so erkennt man das an einem kleinen Knall.

Zum Nachfüllen des Soda-Zylinders benötigen Sie flüssiges CO2 aus einer aufrecht stehenden Flasche mit Steigrohr.  Wenn Sie den Soda-Zylinder lediglich mit Druckgas (aus einer aufrecht stehenden Flasche ohne Steigrohr) und nicht mit dem dichteren Flüssiggas aus einer Steigrohrflasche befüllen, wird der Zylinder mit nur 30-60 g gasförmigen CO2 gefüllt.

Das Auffüllen des Soda-Zylinders erfolgt per Druckausgleich zwischen der großen Gasflasche und dem kleinen Zylinder. Wenn die große Gasflasche zum Zeitpunkt des Umfüllens lagerbedingt zu kalt ist, reduziert sich die Füllmenge des Zylinders oder der Zylinder wird gar nicht gefüllt. Umgekehrt können Sie den zu befüllenden Zylinder vor der Befüllung 1-2 Stunden ins Eisfach legen, um einen höheren Druckgradienten aufzubauen. Achtung: eine mögliche „Überfüllung“ des Zylinders bzw. ein Ventilschaden kann hierbei jedoch die Folge sein.

Der Zylinder ist vollständig aufgefüllt, sobald kein zischen mehr zu hören ist. Selbst falls das Ventil mal noch länger offen bleibt, strömt aufgrund von Druckausgleich kein zusätzliches Gas mehr aus. Um die Auffüllung vollständig abzuschließen bitte das Ventil der Gasflasche wieder zudrehen. Der Inhalt der Flasche kann durch einfaches wiegen ermittelt werden.

Reichweite: der Inhalt einer 10 kg CO2-Gasflasche reicht für ca. 20-25 Zylinderfüllungen. Bitte beachten Sie das bauartbedingt ca. 1 kg Gas in der Flasche verbleibt.

Sicherheitshinweise: Ein Druckminderer darf an Steigrohrflaschen nicht verwendet werden, dies würde zum Verstopfen der Entnahmevorrichtung mit CO2-Schnee und Beschädigung des Druckminderers führen. Ein Druckminderer wird ausschließlich bei gasförmigem CO2 (gelbes Etikett auf der Gasflasche) zur Kontrolle des Drucks gebraucht.

Die Vorteile des Selbstbefüllens

flexibel: Außerhalb der Ladenöffnungszeiten kann der CO2-Zylinder bequem zu Hause aufgefüllt werden.

unabhängig: Der Zugriff auf Lieferdienste oder die Abfrage von Lagerbeständen bei Händlern entfällt. Eine gefüllte große Gasflasche kann man sich vom Vertriebspartner auch anliefern lassen.

sparsam: Neben den einmaligen Anschaffungskosten für die Gasflasche und dem Adapter kostet eine Nachfüllung ca. 1,30 Euro / Zylinder (dabei ist ein Füllpreis von EUR 30,00 / 10 kg zu Grunde gelegt). Zum Vergleich: eine Füllung kostet im Handel ca. 8-9 Euro.

umweltbewusst: Ressourcenschonend, da bei einem pro Kopf Verbrauch von 2 Liter Sprudelwasser aus der Einwegflasche die Produktion und Entsorgung vieler Einwegwasserflaschen entfällt. Die Umwelt freut es! Im übrigen sind die PET-Flaschen für den Wassersprudler im Gegensatz zu den Einwegflaschen frei von Mikroplastik.